Donnerstag, 28. März 2024

Was wird sich nach London ändern? Nichts!

Ein Gastbeitrag von Ralf Strässer

Nun waren die Engländer also wieder mit Sterben und Zerschlagensein dran, und es wird nicht das letzte Mal im Vereinigten Königreich, in Belgien, in Spanien, in Deutschland, in Frankreich, in Italien, in Österreich, in der Schweiz, in Schweden, in Dänemark, sogar in Portugal und vielleicht auch (…) in Luxemburg gewesen sein. Polen, Ungarn, Tschechen und andere sind prozentual womöglich weniger betroffen, aber wer weiß das schon!

Jedermanns Gliedmaßen sind zu brechen, jedes Gehirn ist dauerhaft zu schädigen, jedes Herz abrupt zu stoppen – auch wenn es fast immer die Falschen erwischt.

Das sei nun einmal der Irrsinn unserer menschlichen Welt, kann man sagen. Woanders sei es noch viel schlimmer, kann man denken und natürlich sagen. Immerhin fallen die Bomben bei uns noch nicht aus Flugzeugen über uns. Die Bomben müssen hier noch immer geradezu händisch getragen werden und entpuppen sich überwiegend gar als blanke Messer, tumbe Äxte und schnellstenfalls als horizontal abgeschossenes Automobil. Wie beruhigend, dass diese Tode noch keine Meister aus Deutschland sind – wobei bei unseren heutigen »Meistern« …

Was werden wir mit dieser weiteren Perle auf der Todeskette um unseren angeblich zivilisierten Hals anfangen? Welche Konsequenzen werden wir ziehen? Was werden wir ändern? Nichts!

Wir werden die mit Männern vollbeladenen Boote weiterhin an Italiens und Griechenlands Küsten ausladen; wir werden obskure Familienclans nachholen;

wir werden bärtige Männer als Kinder auf der Habenseite der Asylindustrie verbuchen;

wir werden Schmarotzern und anderen Geflüchteten Häuser bauen lassen; wir heißen willkommen.

Wir? Ich nicht. Ich gehöre jenem Wir nicht an, bin kein Teil davon. Das war ich schon vor heute nicht, aber seit heute sage ich es.

Und stattdessen? Na, so dies und das. Geht das etwas konkreter und mit Beispiel? Aber ja: Ich stelle beispielsweise wie insbesondere unter Generalverdacht: Ich verdächtige jeden mir des Mohammedanismus suspekten Menschen, ob Mann oder Frau, eines terroristischen, religiös motivierten Anschlags auf mein Leben.

Ich werde nur noch mit mohammedanischen Menschen reden, die mir vorgestellt worden sind. Wen ich für einen Moslem halte, den ich nicht kenne, halte ich für eine Gefahr.

Das ist mein mir klug dünkender Generalverdacht. Mir sind schlicht zu viele beißende Wölfe in dieser Herde, um deren Gemeinschaft für eine Schafherde zu halten. Das ist übrigens definitiv nicht mein Integrationsproblem, sondern allein das Problem friedlicher Mohammedaner – denn die stehen logisch auch unter meinem Generalverdacht.

Die Vorsicht ist nicht gerecht, sondern lediglich klug. Es ist klug, Abstand zum Irrsinn jedweden Übermenschentums zu halten. Es ist klug, sich nicht in Gefahr zu begeben, wenn man nicht darin umkommen will.

Vom Hals halten können wir die Moslems uns nicht mehr – sie quälen längst als Garrotte. Den Ständer, der mir bei diesem Ersticken noch stehen könnte, will ich nicht haben.

Finden wir neue Generäle – den Marschallstab in unserem Tornister – und klagen die Verdächtigen endlich an.

Mein Sohn und seine Frau leben in London. Es ist in Wahrheit leicht, einfach und naheliegend, dass ich mir deren Zerstörung und meine Verletzung vorstelle. Warum begreifen wir nicht, dass wir kein Recht, aber jede Vernunft auf unserer Seite hätten, wenn wir den Fremden und Gottlosen die Tür wiesen?

Wie gesagt, bin ich allein. Ich sterbe mit den Bratzen, aber ich muss anders davon (ein deutsches Requiem).

***

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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