Donnerstag, 28. März 2024

Fulda: Rosenmontagszug nach Rassismusvorwürfen unter Polizeischutz

(David Berger) Karneval – das waren in den letzten Jahrzehnten jene Tage, wo vieles geduldet wurde, was man sich sonst während des Jahres verbot. Unter anderem auch Kritik an den Mächtigen und an dem, was dem Staat jeweils als politisch korrekt galt.

Das hat sich seit diesem Jahr grundlegend geändert. Nicht nur, dass die offiziellen „Sitzungen“ inzwischen peinlich genau auf politische Korrektheit achten und auf weite Strecken als verlängerte, mit Karnevalsschminke auf lustig gemachte Form des Anti-AfD-Nannyjournalismus erscheinen.

Auch den Straßenkarneval hat es nun hart erwischt. Über die neuen politisch korrekten Kostümvorschriften habe ich ausführlich auf meinem Blog berichtet, einige Tage später hat die „Welt“ das Thema ebenfalls aufgegriffen.

Erste Früchte zeigt die von Linkspartei und Amadeu-Antonio-Stiftung mitorganisierte Kampagne bereits in Fulda.

In diesem Jahr wird dort der „Neger vom Südend“ zum ersten mal ohne schwarze Gesichtsfarbe und ohne den obligatorischen wilden Knochen um den Hals auf dem Karnevalszug auftreten.

Damit wollte der Karnevalverein Südend Fulda der linken Kampagne von selbst ernannten Antirassisten entgegen kommen, nachdem man ihm übelsten Rassismus vorgeworfen hatte.

Wer nun mit Gnade von den selbst ernannten Wächtern der politischen Korrektheit rechnete, kennt die Strategien der Linkspopulisten nicht. Nun stört man sich auch noch an den Uniformen der Karnevalsgruppe, die denen aus der Kolonialzeit nachempfunden sind.

Die Rassimusvorwürfe gegen den Karnevalsverein wurden so heftig, dass die Gruppe beim heutigen Rosenmontagszug sogar Polizeischutz bekommt.

Es sei „traurig, dass so etwas nötig ist“, bemerkt Polizeisprecher Martin Schäfer. Aber man könne gewalttätige Übergriffe nun nicht mehr ausschließen.

Polizeischutz für Narren habe es bislang noch nie gegeben, bemerkt der Polizeisprecher gegenüber der FAZ. Weder in Fulda noch an anderen Orten Deutschlands.

Den Nagel auf den Kopf getroffen hat Fuldas Oberbürgermeister, der den Rassismusschreiern erwiderte, sie hätten „von der Fastnacht keine Ahnung“.

… und von Rassismus auch nicht, möchte man ergänzen.

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Foto: Screenshot youtube

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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