Donnerstag, 28. März 2024

Fürchtet die Regierung die Angst des Volkes?

Die wichtigsten Botschaften nach dem Anschlag in Berlin?
Habt keine Angst. Und: Die Rechten dürfen nicht davon profitieren.

Ich glaube:
Sie fürchten unsere Angst.
Angst, wenn sie nicht lähmend ist, ist wie alle Gefühle ein starker Motivator. Liebe, Mitleid, Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Unzufriedenheit und eben auch Angst sind die Triebkräfte für Veränderung.
Und die fürchten sie.

Sie wollen ruhige, alles hinnehmende, nichts in Frage stellende Menschen. Menschen, die keine Motivation zur Veränderung haben. Denn vor denen haben sie Angst. Denn sie drohen ihnen das zu nehmen, was am Wichtigsten ist: Macht.

Die Macht der Steuerung unseres Staates, die Macht über die öffentliche Meinung, die Macht Themen zu bestimmen. Deswegen läuft auch keine Kampagne gegen die Ideologie der Mörder. Keine Auseinandersetzung, in der wir unsere westlichen Werte der Aufklärung, unserer christlich-jüdischen Basis gegen totalitäre, alles beherrschen wollende Ideologien verteidigen.
Wäre es ein rechtsextremer Anschlag gewesen, hätte jemand gesagt: habt keine Angst? Oder: sagt nichts gegen die Ideologie der Mörder?

Aber so passiert etwas anderes: eine Kampagne gegen die Angst. Die gleichzeitig selbst Angst schürt: Angst vor Rechts. Ich habe Angst vor Rechtsextremisten, ja. Aber wo ist der Zusammenhang? Und wer wird denn nicht alles als „rechts“ pauschal abgestempelt?
Und:
Wie kann jemand selbst Angst schüren und gleichzeitig die Angst diffamieren? Ganz einfach: Es geht um die Herrschaft über die Angst. Die Macht zu bestimmen, wovor wir Angst haben dürfen, ja sollen und wovor wir keinesfalls Angst haben dürfen. Die Angst als Instrument der Herrschaft.
Und dieser Kampf läuft nicht erst seit Berlin:
„Ihr seid kalte und mitleidslose Unmenschen!“ – Der Kampf um die Gefühlshoheit

Meine Ängste, unsere Ängste gehören uns.
Nutzen wir die Kraft, die sie uns geben, um unsere Freiheit zurückzugewinnen.

Patrizia von Berlin
Patrizia von Berlinhttps://philosophia-perennis.com/
Für die Freiheit nicht lügen zu müssen. Eine Lebensweisheit, die ich vor vielen Jahrzehnten von Reiner Kunze (Die wunderbaren Jahre) erhielt. Ich lernte, was das Wichtigste für ihn war, als er in den freien Westen ausgesiedelt wurde. Nicht Reisen, nicht die Genüsse der Welt. "Dass ich nicht mehr lügen muss", war seine Antwort.

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