Donnerstag, 28. März 2024

„Unseren täglichen Nazi gib uns heute“

(David Berger) Selbst ernannte Kämpfer und Politiker gegen Rechts und unsere Nanny-Medien haben es derzeit nicht leicht. Um weitere Gelder für „antifaschistische“ Kinder- und Seniorengruppen und Stiftungen locker zu machen und die Bevölkerung in die richtige Richtung aufzurütteln, bräuchte man dringend mehr Nazis.

Stattdessen nur „südländisch“ aussehende Männer, die Frauen vergewaltigen, wild und wahllos mit Messern um sich stechen oder Bomben basteln, um Flughäfen mitsamt den Ungläubigen, die sich dort aufhalten, in die Luft zu sprengen.

Alles Nachrichten, die bei den Aktivisten von Kreuzberger Antifa-Stammtischen bis hin zur Redaktion von „Spiegel-Online“ gar nicht gut kommen.

Inzwischen soll man bereits dazu übergegangen sein, ins Nachtgebet – neben den regelmäßigen Stoßgebeten um Legalisierung von harten Drogen und den Wahlsieg Hillary Clintons – eine besondere Bitte einzuschließen: „Unseren täglichen Nazi“ gib uns heute.

Und eine Zeit lang schien das sogar zu wirken: In Wismar etwa wurde ein 18-Jähriger Politiker der Linkspartei vor einigen Monaten von drei Neonazis angegriffen, als „schwule Kommunistensau“ beschimpft und mit einem Messer niedergestochen. Der NDR berichtete ausführlich, die großen Tageszeitungen übten sich in Entsetzen: Deutschland kurz vor der Machtergreifung der AfD wird zu rechtsradikalem Dunkelland. Dass der ganze Überfall frei erfunden war, war den Medien dann nur noch eine kleine Randmeldung wert.

Nachdem nun vor einigen Tagen bekannt wurde, dass auch die Rechte-Gewalttaten-Statistik der Amadeu-Antonio-Stiftung, die unter der Ägide einer Ex-Stasi-Mitarbeiterin gegen den Rechtsrutsch in Deutschland kämpfen will, eine Fehlerquote von 80-100 % aufweist, musste ein neues nationalsozialistisches Verbrechen der Jetztzeit her.

Und der WDR wurde auch fündig: Und zwar dort, wo es keiner ahnt. Bei dem Dekoanbieter „Butlers“. Dort entdeckte man zwischen Teelichten und mit (viel zu viel deutschen) Namen bemalten Kaffeetassen Christbaumkugeln in Form eines rosa (!) Knusperhäuschens, deren Bemalung mit viel Phantasie an ein Hakenkreuz erinnert.

Erleichterung und Jubel bei den guten Menschen deutschlandweit: Wenn wir schon keine Nazis mit Glatzen und Springerstiefeln finden, dann haben wir jetzt wenigstens ein echtes Problem mit nationalsozialistischen Christbaumkugeln, die dabei sind, die Macht über alle Weihnachtsdeko zu ergreifen.

Aber die Freude an dem neuen Beweis für den Nazi-Rechtsrutsch Deutschlands währte nur kurz, denn Butlers zeigte sich schon kurz nach Ausstrahlung des Berichts einsichtig. Auch wenn die Schuldzuweisung an die „Ausländer“ noch mal einen eigenen WDR-Bericht zur Xenophobie rechtfertigen würde:

„Das Unternehmen, vom WDR auf das missverständliche Symbol aufmerksam gemacht, sprach von einer „Irritation“. Die Kugeln würden im Ausland handbemalt, das Ergebnis falle dementsprechend unterschiedlich aus, erklärte eine Sprecherin. Das Kreuz am Häuschen, wie es hier zu sehen ist, ist eher rund ausgefallen – vielleicht braucht man ein besonders scharfes Auge, um darin das NS-Symbol zu erkennen. Butler’s zog trotzdem die Reißleine und kündigte an, umgehend „alle missverständlichen Exemplare“ aus den Regalen zu entfernen. Da war der Online-Verkauf schon gestoppt.“

Das flehende Nachtgebet, versehen mit dem „Imprimatur“ von Frau Kahane, wird also weiter eifrig die himmlischen Heerscharen um Erhörung bitten: „Unseren täglichen Nazi gib uns heute!“

Foto: Screenshot WDR

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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