Donnerstag, 28. März 2024

„Tagesspiegel“ fordert: Ehe für Deutsche ab 18, für muslimische Migranten ab 14

(David Berger) Wer geglaubt hatte, die derzeit um sich greifende Verharmlosung von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – wenn sie nur einen muslimischen Hintergrund hat, sei nicht mehr zu überbieten, der wird nun von einem Kommentar im „Tagesspiegel“ eines besseren belehrt.

Ein Malte Lehming* präsentiert dort, wie gedankliche Schizophrenie bzw. scheinheilige, in Wirklichkeit von einem tiefen Rassismus durchdrungene Doppelmoral funktioniert.

Während er für Deutsche – angesichts der Ausnahmeregelung für Eheschließung ab 16 Jahren – fordert: „In Deutschland müssten Kinder- und Jugendlichen-Ehen verboten werden.“

– sieht er dieses Verbot für Migranten, die bei uns leben, tatsächlich als „inhuman“ an. Für Muslime, die in Deutschland leben, gelte im Hinblick auf die Kinderehe: „Ein generelles Verbot wäre inhuman“.

Noch einmal, dass man es auch glauben kann: Was Deutschen erst ab 18 Jahren erlaubt sein soll, soll für Migranten ab 14 möglich sein: „Bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 sollte es verpflichtende Einzelfallentscheidungen speziell geschulter Familienrichter unter Einbeziehung des Jugendamtes geben“.

Entweder ist diese Kombination von Forderungen einer intellektuellen Überforderung des Tagesspiegel-Kommentators geschuldet oder er gehört mit zu jenen Linken, die dauernd „Rassismus“ und „Nazi“ schreien, während sie selbst – ohne es zu bemerken – einen üblen Rassismus kultivieren:

Denn wer, wie Lehming davon ausgeht, dass das Kindeswohl syrischer oder afghanischer Mädchen weniger schützenswert ist als das von deutschen Mädchen im gleichen Alter, darf sich nicht wundern, wenn man seine Aussagen für rassistisch hält.

Ähnlich dümmlich und gegen jede Logik verläuft auch die Begründung seiner These, Kinderehen hätten mit dem Islam nichts zu tun. Er schreibt dazu: „Dabei sind Kinderehen beileibe kein Islam-Phänomen. In Indien etwa weisen Bundesstaaten wie Jammu und Kaschmir, die einen hohen muslimischen Bevölkerungsanteil haben, sehr niedrige Kinderehen-Raten auf.“

Ok, die Lehmingsche Logik lautet also:

Weil es unter der enormen Zahl von islamischen Ländern, bei denen Kinderehen üblich sind und von denen uns die Nachrichten erreichen, dass 8-jährige Kindsbräute in der Hochzeitsnacht mit ihrem 40-jährigen Gatten verbluteten, zwei Ausnahmen gibt, ist der gesamte Islam frei gesprochen …

Der Kommentar im „Tagesspiegel“ bestätigt eine tiefe Einsicht der Philosophie: Moralische Verwahrlosung geht immer auch mit intellektueller Verwahrlosung einher. Beides sind die Eltern jener ideologischen Verblendung, die unsere Medien zu willfährigen Instrumenten korrupter Politiker haben werden lassen.

***

*Die „Sezession“ schrieb schon Anfang 2015 über den Autor:

„Malte Lehming, „Meinungschef“ des Tagesspiegel, ist als Fetzenschädel bekannt. Eine konsistente Grundhaltung ist bei dem Mann nicht erkennbar, die Behauptung einer „eigenen Meinung“ erscheint hier mehr als Selbstkonzept.“

(c) y SVG version by Bouwe Brouwer (50 Jahre Bundesanstalt für Straßenwesen, S. 35) [Public domain], via Wikimedia Commons

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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