Donnerstag, 28. März 2024

„Rechtsradikalismus in Dresden? Wir haben ganz andere Probleme!“

(David Berger) „Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen e.V.“ heißt ein neu eingetragener Verein, der sich in Dresden für Obdachlose und Bedürftige stark macht. Das wurde auch deshalb nötig, weil durch die Hilfsbereitschaft für Migranten häufig an anderer Stelle gespart werden muss.

Neben dem Sammeln von Kleidern (Warme Pullover, Winterjacken usw.) wird der Verein im Dezember auch ein Weihnachtsessen veranstalten, um diesen Menschen zu zeigen: Ihr seid nicht allein, ihr seid unsere Mitbürger und wir fühlen uns für euch mitverantwortlich. Ich habe mit dem Organisator Ingolf Knajder gesprochen.

Ganz ungewöhnliche Nachrichten aus Dresden, wird sich nun mancher denken, da leben doch – wenn man den Medien glauben mag – nur böse rechtsradikale Untermenschen … 

Ingolf Knajder: In Dresden leben viele weltoffene, herzensgute Menschen, die sich auch um die Mitmenschen kümmern. Dresden hat mehr zu bieten als Pegida und die verrohten Linksradikalen der Antifa. Dresden hat ganz sicher kein Problem mit Rechtsradikalismus. Wenn die Politik mehr mit den Menschen reden würde und einen wirklich ehrlichen Dialog auf Augenhöhe ohne Bevormundung und Besserwissermentalität führen würde, gäbe es viele Probleme nicht.

Häufig hört man, dass die Sorge um allein erziehende Elternteile, um Rentner, um am Rande des Existenzminimums Lebende und Obdachlose eine Sache des Staates, vielleicht noch der Wohlfahrtsorganisationen und der Kirchen ist. Warum mischt ihr als Privatleute euch da ein?

Ingolf Knajder: Wir wollen helfen, die Lebenssituation dieser Menschen zu verbessern, da sich weder der Staat, noch die Behörden ausreichend um diese Menschen kümmern, die Wohlfahrtsorganisationen an ihrer Belastungsgrenze sind und ihnen das Geld fehlt, um ausreichend zu helfen.

Kannst du uns kurz sagen, was ihr konkret macht?

knajderIngolf Knajder: Wir sammeln derzeit Spendengelder für unser Weihnachtsessen und haben eine große Kleiderspende organisiert. Wir werden am 13.12.2016 im stadtbekannten und renommierten Ballhaus Watzke unser 1. Weihnachtsessen für Obdachlose und Bedürftige veranstalten. Wir werden dabei großzügig vom Team des Ballhaus Watzke, von der Großbäckerei Emil Reimann und der Spedition Jörg Baumann unterstützt. Weitere Unterstützer sind die Firma Bau Riedel und das Hyundai Autohaus Heike Hanisch GmbH. Am 13.12.2016 werden wir bei dem Weihnachtsessen neben einem herrlichen Kaffeetrinken mit originalem Dresdner Christstollen, ein musikalisches Programm mit Weihnachtsliedern bieten. Nach den Kaffeetrinken werden wir an die Obdachlosen und Bedürftigen die gesammelten Kleidungsstücke verteilen und zum Abschluss gibt’s das Weihnachtsessen mit Gänsekeule, Rotkraut und Klößen.

Das klingt nach einem Unternehmen, für das man einiges an Geld in die Hand nehmen muss

Ingolf Knajder: Alles wird finanziert aus privaten Spenden. Alles was an Spendengeldern und Sachspenden übrig bleibt, wird von uns an die Dresdner Tafel, die Heilsarmee Dresden und das Kinderhilfswerk Arche verteilt.
Wir stehen derzeit mit dem Stadtrat Dresden über unser Vorstandsmitglied Jens Genschmar, der ebenfalls als FDP – Stadtrat im Dresdner Stadtrat sitzt, in Verhandlungen mit der Stadt Dresden, um ein der Stadt gehörendes Gebäude zu erwerben. Dieses wollen wir dann selbstständig sanieren und als Begegnungshaus für Obdachlose und Bedürftige mit Schlafräumen und Gemeinschaftsräumen gestalten.

Nun hat es in letzter Zeit einigen Ärger im Zusammenhang mit eurer Aktion gegeben …

Ingolf Knajder: Das hat mit dem Leiter der Dresdner Tafel, Herrn Schönherr zu tun. Für mich ist er ein durch und durch linkslastiger naiver Gutmensch. Herr Schönherr lehnt jegliche Kooperation und Zusammenarbeit mit unserem Verein und unseren Unterstützern ab, mit der Begründung, er würde niemals mit Leuten zusammen arbeiten, die andere Menschen, insbesondere Asylsuchende, Migranten und Kriegsflüchtlinge ausgrenzen und ausschließen. Er würde für Zusammenhalt und Integration stehen und kämpfen und will sich engagieren für alle, insbesondere für Asylsuchende und Migranten.

Was ist denn nun an diesen Vorwürfen dran?

Ingolf Knajder: Die Wohltätigkeitsvereine *Tafel e.V.* wurden gegründet, um den Bedürftigen und Obdachlosen zu helfen und nicht um Asylanten, illegale Einwanderer ohne Ausweispapiere, Asylmissbraucher und Scheinasylanten, kriminelle Migranten und islamistische Terroristen zu beköstigen. Ich habe in ganz ruhigem Ton und mit vernünftigen Argumenten den Sinn unseres Vereines erklärt, aber er will und wird es nicht verstehen, worum es uns geht.

Nicht alle unserer Leser kommen aus Dresden. Wenn man ganz konkret mithelfen, ein Zeichen im Sinne „Bürger helfen Mitbürgern“ setzen will, was kann man dann tun?

Ingolf Knajder: Wer uns bei unseren Aktionen und Veranstaltungen helfen möchte, der kann sich auf unserer Facebook-Seite gern informieren.

Spenden-Kontodaten: Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen e.V. – IBAN: DE82850400000141742700 – BIC: COBADEFFXXX – Bank: Commerzbank Dresden

Hier geht’s zur Facebookgruppe: Dresdner Bürger helfen

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Foto: By Bybbisch94-Christian Gebhardt (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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